75. Jahrestag der Befreiung und des Sieges über die Nazi – Herrschaft in Deutschland und Europa

Am 08. Mai 2020 jährt sich zum 75. Mal der Tag der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte gegenüber dem Oberkommando der sowjetischen Armee und dem Oberkommando der Alliierten Streitkräfte.

An diesem Tag war nahezu ganz Europa vom Faschismus und Krieg befreit. Mehr als 60 Millionen Menschen wurden weltweit Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die meisten darunter Zivilisten, unter ihnen über 6 Millionen in den deutschen Vernichtungs- und Konzentrationslagern planmäßig ermordete Jüdinnen und Juden.
Mit über 25 Millionen Menschen beklagte die Sowjetunion die höchsten Opferzahlen. Gemessen an der Bevölkerungszahl hatte dabei die Republik Polen mit 6 Millionen ermordeten Staatsbürgern die meisten Opfer zu beklagen.
In Deutschland empfanden vor allem die Überlebenden der Konzentrationslager und Zuchthäuser und ihre Angehörigen, die befreiten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter den 8. Mai als den lange ersehnten Tag der Befreiung. Der 8. Mai ist bis heute in vielen Ländern ein Feiertag, zum Beispiel in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden oder in einigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, in denen am 9. Mai der Tag des Sieges begangen wird.
In der Bundesrepublik Deutschland war der 8. Mai nie ein Feiertag und ist es bis heute nicht, trotz der bedeutsamen und oft diskutierten Rede des damaligen Bundespräsidenten Dr. Richard von Weizsäcker im Deutschen Bundestag zum 40. Jahrestag des Kriegsendes: „ Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“
Und dennoch sieht die Bundesregierung bislang keinen Anlass an die Opfer des Rassenwahns und Völkermordes und die Millionen Menschen, die durch das nazistische Regime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden, einen Gedenktag – den 8. Mai - für diejenigen einzuführen, die dem Rassenwahn und Völkermord des Naziregimes ein Ende bereitet haben.
Auf Antrag der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt sollte der 8. Mai in diesem Jahr erstmalig offizieller Feiertag in unserem Bundesland werden. Es ist abzusehen, dass eine Widmung als Gedenktag erfolgen wird.
Mitglieder des Kreisverbandes DIE LINKE werden am 8. Mai der Befreier gedenken. Angesichts der besonderen Umstände der Corona-Pandemie wird das an verschiedenen Gedenkorten durch das Niederlegen von Blumen geschehen.

Birke Bull-Bischoff, Mitglied des Deutschen Bundestages

Katja Bahlmann, Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt und Vorsitzende des Kreisverbandes DIE LINKE. Burgenlandkreis

Gunter Schneider, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Kreistag des Burgenlandkreises

In diesem Jahr ist der 75. Jahrestag der Befreiung vom NS-Faschismus in Berlin zum einmaligen gesetzlichen Feiertag erklärt worden. Wir fragen uns: Warum nur in Berlin? Und warum nur einmalig? Die LINKE im Landtag Sachsen-Anhalt hat dazu einenAntrag gestellt.

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75 Jahre danach - Thüringer Erklärung

Historische Verantwortung wahren — Demokratie und Menschenrechte verteidigen

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Gedenkveranstaltung in Weißenfels

Am 08. Mai 2020 organisierte der Verein „Erinnern und Gedenken e.V.“ am Sowjetischen Ehrenfriedhof in Weißenfels die Kranzniederlegung zu 75. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Obwohl wegen der aktuellen Corona-Krise der Verein keine ausdrückliche Einladung zu dieser Veranstaltung herausgab, nahmen 25 Bürger der Stadt Weißenfels teil.

Unter Ihnen die Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischof (DIE LINKE). Der Kreisvorstand der LINKEN wurde durch seinen stellvertretenden Vorsitzen Matthias Baum vertreten. Seitens der SPD nahm der Fraktionsvorsitzende im Weißenfelser Stadtrat Mike Reichel teil. In Vertretung des Oberbürgermeisters der Stadt Weißenfels eröffnete der Stadtratsvorsitzende Jörg Freiwald (DIE LINKE) die Veranstaltung. Das Mitglied des Stadtrates Hans Klitzschmüller (DIE LINKE) hielt die Rede zur Gedenkrede. Er würdigte die historische Leistung der in der Anti-Hitler Koalition verbündeten Staaten bei der Zerschlagung des Faschismus in Deutschland, besonders aber den großen Anteil der Roten Armee. „Abscheulich ist der Versuch die Geschichte umzuwidmen und den Verteidigern von Leningrad die Schuld an den Opfern zu geben, wie die Geschichtsklitterer wieder einmal versuchen den Russen zumindest eine Mitschuld zu geben und damit die Schuld der Faschisten zu relativieren.“ sagte er.

Bezogen auf die heutige Lage führte er aus: „Rechtes Gedankengut ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Rechtsruck, als Kritik an unserer real existierenden Gesellschaft, zeigt sich am deutlichsten durch das Erstarken der ultrarechten AfD. Sie sitzt in allen 16 Landtagen und im Bundestag. Der Flügel, der offen faschistische Teil der Partei, hat sich, um der Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu entgehen angeblich aufgelöst. „Angeblich“, weil er mittlerweile tief in den Strukturen der AfD verankert ist und keine äußere Form mehr braucht, um faschistisches Gedankengut gesellschaftsfähig zu machen.“Ein breites gesellschaftliches Bündnis und die gegenseitige Akzeptanz unterschiedlicher Aktionsformen sei die einzige Möglichkeit erwiesen, um die neuen Nazis und ihre Aufmärschen effektiv zu stoppen , meinte Klitzschmüller.Trotz politischer Unterschiede und trotz manchmal unterschiedlichen Auffassungen ist es nötig dafür einzutreten, nicht das Trennende, sondern das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen: und das ist der Widerstand gegen die Nazis und ihre Ideologie.Mit folgender Mahnung des Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker vom 08. Mai 1985 beendete Hans Klitzschmüller seine Gedenkrede: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Niemand wird um diese Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai überhaupt erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen, sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Kriege führte.“

Gedenkveranstaltung in Zeitz

...auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof. 75 Jahre Tag der Befreiung von Faschismus– ein denkwürdiger Tag, der leider immer noch kein Feiertag ist. Das an sich ist aus meiner Sicht schon skandalös. Umso wichtiger ist es, genau darum, die Erinnerung an die Millionen Opfer die der deutsche Faschismus verursachte, wach zu halten. Die Opfer, die Zerstörungen, die systematische Ausrottung und Vernichtung von Menschen darf nicht vergessen oder kleingeredet werden. Trotz der Corona bedingten Einschränkungen waren zahlreiche Teilnehmer*innen gekommen und hielten sich an die Abstandsregelungen. Erinnern, mahnen und gedenken – dies taten die Teilnehmer*innen an der Gedenkveranstaltung und die Redner fanden klare Worte, dass sich so etwas nie wiederholen darf. Gekommen war auch ein Gast aus Thüringen – Klaus Dimler – dessen Vater das KZ-Buchenwald überlebte. Antifaschst*nnen gebührt Anerkennung, sie dürfen nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Seine bewegenden Worte wogen schwer an diesem Tag. Deshalb gilt nach wie vor: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! (hh)

Gedenkveranstaltung in Hohenmölsen

... am Mahnmal. Trotz der ungünstigen und einschränkenden Gegebenheiten haben wir uns das Gedenken nicht nehmen lassen !
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung gedachten wir am Denkmal "Opfer des Faschismus mahnen" dieses historischen Tages.Mit der bedingungslosen Kapitulation am 08.Mai 1945 durch die Vertreter der deutschen Streitkräfte in Berlin Karlshorst, wurde dieser Tag als Sieg über und Befreiung von faschistischer deutscher Barbarei in das Geschichtsbuch der Menschheit unauslöschlich eingetragen. Unter Beibehaltung der Abstandsregeln trafen sich Mitglieder der BO Hohenmölsen-Lützen Partei DIE LINKE, Bürger aus Hohenmölsen und Uichteritz zu diesem Gedenken. Mein besonderer Dank Pfarrer Rohr und seiner Frau, nicht nur für ihre Teilnahme sondern auch für das Läuten der Glocken unserer Stadtkirche zum mahnenden Gedenken! (fw)

Gedenkveranstaltung in Droyßig

Jedes Jahr treffen sich auch in Droyßig Mitglieder der Partei DIE LINKE um auf den Tag der Befreiung aufmerksam zu machen und der Opfer von einst zu gedenken. In diesem Jahr war es ein spontanes Treffen, lediglich die Bürgermeisterin war informiert. Fünf Personen mit Abstand war besprochen. Und fünf waren auch gekommen. Ebenso wie eine 6. Auch vorbeiziehende Familien mit Kindern Richtung Spielplatz im Schloßpark beobachteten die Aktion der Droyßiger  Für die Mitglieder der dortigen Basisorganisation war es zudem eine willkommene Möglichkeit, sich wieder zu begegnen. In der Regel telefonieren sie und verständigen sich mit Videokamera. Es war ein Achtungszeichen in der kleinen Gemeinde, der Tag der Befreiung ist nicht vergessen, auch unter den Bedingungen einer Krise nicht. (Monika Oehlert)