Lesen wider das Vergessen

„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ (Heinrich Heine)

Am 08. Mai 2015 schrieb Herr Albrecht Günther, leitender Redakteur des NAUMBURGER TAGEBLATT und Moderator der Veranstaltung in seinem Artikel  unter der Überschrift

Naumburg liest wider das Vergessen - Veranstaltung gedenkt Bücherverbrennung

"Mit der Veranstaltung "Lesen wider das Vergessen" erinnert Naumburg an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten in Berlin auf dem Opernplatz sowie in 21 weiteren deutschen Universitätsstädten am 10. Mai 1933. Die Büchervernichtung war Höhepunkt der sogenannten "Aktion wider den undeutschen Geist", mit der kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller begann. Allein in Berlin wurden dabei über 20 000 Bücher in die Flammen geworfen. Geplant und organisiert worden war die Bücherverbrennung vom Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund.

Heinrich-Heine-Satz als Motto

Die Lesung wird zum Tag des Buches am Sonntag, 10. Mai, ab 10 Uhr in der Jakobsstraße vor der Gutenberg-Buchhandlung/Ecke Jüdengasse stattfinden. Sie steht unter dem Motto einer Aussage des Dichters Heinrich Heine (1797 - 1856): "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen."

Veranstalter der Lesung sind das Naumburger Bündnis für Demokratie, das Theater Naumburg, das Domgymnasium, die Freie Schule im Burgenland, die Kreismusikschule und der Kreisverband Die Linke. In einem 90-minütigen Programm lesen Schüler sowie Bürger und Politiker, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Roland Claus sowie die Landtagsabgeordneten Frank Thiel und Jan Wagner (alle Die Linke) aus der Region Texte von Autoren, deren Bücher 1933 verbrannt worden sind oder die sich mit der Freiheit des Wortes beschäftigen. Besucher sind dazu herzlich willkommen.

Von Kaleko bis Tucholsky

Zu hören sein werden unter anderem Texte der Autoren Mascha Kaleko, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Alex Wedding, Jutta Schubert, Viktor Klemperer, Mahatma Gandhi und Konstantin Simonow. Außerdem werden Auszüge aus Texten des Auschwitz-Häftlings Bogdan Bartnikowski sowie aus "Rotarmisten schreiben aus Deutschland" zu hören sein."