Naumburger gedenken Andreas Oertels

Vor 10 Jahren wurde er einfach umgebracht - nur weil er behindert und homosexuell veranlagt war

In der Nacht vom 20. auf den 21.März 2003 starb Andreas Oertel in seiner Naumburger Wohnung. Sein Tod war die Folge schwerer Misshandlungen, die ihm von insgesamt sechs Personen zugefügt wurden.

Der Status als Opfer politisch motivierter Gewalt wird Andreas Oertel bis heute offiziell nicht zugestanden. Dabei gaben die Täter vor Gericht unumwunden zu, Andreas Oertel wegen dessen geistiger Behinderung und Homosexualität bestraft haben zu wollen. Zudem war die rasche Überführung der Täter nur möglich, da diese in ihrem Umfeld mit der Tat prahlten.

Doch die politische Dimension der Tat findet bis heute keine Berücksichtigung. Menschen mit Behinderung sind eine jener Opfergruppen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, die weder von den Strafverfolgungsbehörden noch von der Öffentlichkeit in angemessener Weise wahrgenommen werden.

Um an dieses politisch motivierte Verbrechen zu erinnern, rief die Linksjugend im Burgenlandkreis für Mittoch, den 20. März 2013 ab 17:00 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Naumburger Marktplatz auf.

Trotz widrigster Wetterbedingungen kamen zahlreiche Leute.

Zudem gab es um 19:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung an der ehemaligen Wohnung Oertels, bei der Blumen niedergelegt wurden und Jan Wagner (MdL) eine mahnende Ansprache hielt.