Kurswechsel?!

von Karin Denk, Delegierte der FAG-Lisa

Viele Astimmungen bestimmten den Verlauf dieses Landesparteitages mit einem engen Zeitplan. Erfreulich viele junge Menschen, die sich aktiv beteiligten, ihre Meinungen verteidigten, die nicht immer konform gingen mit dem Gesagten oder zu Beschließenden. Das ist legitim. Sie sind eben nicht für das Mitregieren, sondern wollen aus der Opposition heraus agieren.

Kompromisse um jeden Preis, das ist nicht ihr Ding. Aber geht es nicht vielen von uns ähnlich? Mir ging vieles durch den Kopf, als Begründungen gegeben wurden, warum der SPD immer wieder Angebote gemacht werden, Regierungsverantwortung gemeinsam zu übernehmen.

Da waren Beispiele unterbreitet worden die aus dem Land Brandenburg, die zeigten, dass eine andere Politik möglich und nötig ist. Nur erklären müssen wir den Wählern, dass auch unsere Möglichkeiten begrenzt sind, aber andere Prioritäten bei der Verteilung der Finanzen setzen.

Vom Landesvorstand wurde allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern herzlich gedankt für ihren Einsatz. Viel Engagement und Kreativität trug zu diesem Wahlergebnis wesentlich bei. Vor allem den Jugendlichen von solid wurde gedankt, die unermüdlich in ihrem Einsatz waren. Dann wurde gewählt, Landesvorsitzende und - vorstand mit seinen Gremien sowie eine neue Geschäftsführerin, Sie wird sich sicher vorstellen zur Tour des Landesvorstandes im Dezember in Zeitz.

Was mir besonders gefiel, war die Gesprächsrunde, ganz neu auf einem Parteitag, mit Akteuren in der Kommunalpolitik. Im Gespräch waren die Landrätin Michaele Sojka (Altenburger Land), der Bürgermeister von Hildburghausen, Steffen Harzer (seit 1996 im Amt) sowie der Fraktionsvorsitzende Bodo Meerheim aus Halle.

Einblick in die nicht immer einfache Arbeit, die aber immer eng mit Bürgernähe verbunden ist. Das war der Einstieg um die Debatte zu den „Kommunalpolitischen Leitlinien“, die an diesem Tag erschlossen werden sollten. Danach kamen „Die glorreichen Drei“ - Intendanten der Theater Halle, Eisleben und Dessau -Roßlau. Locker lasen sie über ihre Erfahrungen und Gespräche, die ihnen bei den Protestveranstaltungen gegen die finanziellen Kürzungen vom Land drohen. Bleibt nur die Schließung. In einem Land mit soviel Historie gibt es dann diese Theatervielfalt nicht mehr. Wer soll das verstehen? Trotz vieler Lacher, der Ernst war unverkennbar. Für diese Art Widerstand bekamen sie stehende Ovationen, was dann zu einer Bemerkung von Wulf Gallert führte: “Bei unseren Parteitagen bekommt sonst nur Gregor Gysi solcher Art Beifall“.

Im Anschluss dann Abstimmung über vorliegende Änderungsanträge. Die Zeit war fortgeschritten und in kürzester Zeit folgte Abstimmung auf Abstimmung. Höchste Konzentration war notwendig, aber es wurde geschafft, und einen großen Applaus für die geleistete Arbeit gab es für die Antragskommission.