Man darf eben die Hoffnung nicht aufgeben - Leserbrief im NAUMBURGER TAGEBLATT

Peter Kroha, Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Gemeinderat NauMburg

Es ist was faul im Staate Dänemark, hieß es einst bei Shakespeare. Das galt nicht nur für die verflossene DDR, das gilt auch für das vereinigte Deutschland - auf Bundesebene ebenso wie im kommunalen Bereich. Die ausufernde, lähmende Bürokratie, mangelnde Entscheidungsbereitschaft, die eklatanten Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie, die Praxis der Fördermittelvergabe, der schleppende Breitbandausbau, der würdelose Machtkampf um die Kanzlemachfolge; das sind nur einige Beispiele.

Auf der kommunalen Ebene zeigt sich ein ähnliches Bild. Neben anerkennenswerten positiven Beispielen wie der Rekonstruktion des Bahnhofes und der Radinsel gibt es Versäumnisse und fragwürdige Entscheidungen. In Vorbereitung auf den Wiederaufbau der Holzbrücke sind allein an Planungsbüros etwa 250 000 € gezahlt worden, andererseits warten wir trotz jahrelanger Bemühungen auf eine positive Entscheidung in Bezug auf die zukünftige Nutzung unseres Rathauses und des Seekurparkes. Vielen Einwohnern von Bad Kösen ist die Entscheidung des Ortschaftsrates, auf den Begriff Seekurpark zu verzichten und zukünftig wieder vom Galgenberg zu sprechen, sicher nicht nachvollziehbar. Ich habe dem zugestimmt und darin einen Hilferuf gesehen, Deshalb begrüße ich den Leserbrief von Herrn Kurtzund die Reaktion von Herm Wittig. Vielleicht geht eine entsprechende Initiative von den Bürgern aus. Anders scheint es nicht mehr zu gehen. Und noch ein Beispiel: Bei den Planungen zur Erneuerung des Abwasserkanals in der Ebertstraße und Schmettaustraße gibt es bisher keine ausreichende Kooperation zwischen dem AZV und der Naumburger Stadtverwaltung. Wir fordern deshalb eine Sondersitzung des Ortschaftsrates und die Einberufung einer Einwohnerversammlung mit dem Ziel, zu einer vernünftigen kosten- und zeitsparenden Variante zu gelangen. Man darf eben die Hoffnung nicht aufgeben