Gedenktafel erinnert an sowjetische Kriegsopfer

Pressestelle Stadt Weißenfels, i.A. Katharina Vokoun
Kreisverband Burgenlandkreis

„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“ Dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker steht auf einer Gedenktafel am sowjetischen Ehrenfriedhof der Stadt Weißenfels, die Oberbürgermeister Robby Risch und Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff anlässlich des Tages der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 2018 enthüllt haben. Die Tafel zeigt außerdem eine wortwörtliche Übersetzung der russischen Inschrift der Gedenkstehle auf dem Ehrenfriedhof und gibt Auskunft über die dortigen Gräber.

 

Zum Tag der Befreiung waren etwa 40 Bürgerinnen und Bürger vor Ort, um der Gefallenen und Opfer des Zweiten Weltkrieges zu gedenken. Die Partei DIE LINKE hatte zu der Veranstaltung geladen. Stadtratsvorsitzender Jörg Freiwald hielt eine Gedenkrede. Er rief dazu auf, Demokratie stärker erlebbar zu machen, um rechtspopulistischen Strömungen entgegenzuwirken. Das Weißenfelser Bündnis für Toleranz sieht er hierbei als einen wichtigen Akteur. Ähnliche Worte richtete Birke Bull-Bischoff an die Anwesenden. Die Gräueltaten der Nationalsozialisten wären nicht allein auf Hitler und einige Schläger und Sadisten zurückzuführen. Die Massenvernichtung konnte es ihr zufolge nur geben, weil es eine Massenbeteiligung gab. Um den Anfängen zu wehren, sei es wichtig, dass sich ein jeder seine Menschlichkeit bewahrt, sich respektvoll anderen gegenüber verhält und sie nicht abschätzig behandelt.

 

Oberbürgermeister Robby Risch lobte das Engagement der Partei DIE LINKE. Etwa 1.000 Euro an Spendengeldern hat der Kreisverband für die Gedenktafel zur Verfügung gestellt. Weitere 600 Euro steuerte die Stadt Weißenfels für deren Aufstellung bei. Die Tafel ist ein wichtiger Beitrag, um das Gedenken an die Geschichte des sowjetischen Ehrenfriedhofs aufrechtzuerhalten. Dort wurden mehr als 350 russische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter sowie verwundete und erkrankte Soldaten der Roten Armee begraben, die in Folge des Zweiten Weltkrieges den Tot fanden.

 

 

Fotos:
-Oberbürgermeister Robby Risch (r.), Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff und Stadtratsvorsitzender Jörg Freiwald enthüllten die Gedenktafel am sowjetischen Ehrenfriedhof am Klemmberg.

-Am Gedenkstein des sowjetischen Ehrenfriedhofes gedachten etwa 40 Bürgerinnen und Bürger der Befreiung der Stadt Weißenfels vom Nationalsozialismus sowie der Gefallenen und Opfer des Zweiten Weltkrieges.

Fotografin: Katharina Vokoun