Fraktion DIE LINKE: Sonderstellung des Sports ist in Frage gestellt

Zur derzeitigen öffentlichen Diskussion um den Ex-Handballmanager des SCM Hildebrandt erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Birke Bull:

 

Zur derzeitigen öffentlichen Diskussion um den Ex-Handballmanager des SCM Hildebrandt erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Birke Bull:

„Die öffentlichen Vorwürfe gegen den Ex-Handballmanager des SCM Bernd-Uwe Hildebrandt sind ein weiterer Stein im Mosaik des bröckelnden Bildes vom Hochleistungssport in Deutschland. Vom Doping im Radsport über die Wettskandale im Fußball bis hin zu nach wie vor nicht restlos geklärten Anwürfen gegen die Geschäftsführung des Landessportbundes und der Ämterhäufung bei Herrn Hildebrandt reichen die Schlagzeilen, die das Ansehen des Sports auch in Sachsen-Anhalt beschädigt haben.Die bisher dem Sport, insbesondere dem Hochleistungssport, in der Gesellschaft mancherorts zugebilligte Sonderstellung ist in Frage gestellt. Das soll aber nicht heißen, dass nicht auch künftig Sportlerinnen und Sportler zu unterstützen sind. Die Rückeroberung der gesellschaftlichen Akzeptanz muss jedoch mit einer größtmöglichen Transparenz einhergehen. Die Tabuisierung der Probleme wäre der denkbar schlechteste Weg dabei. Der Leistungssport muss sich darauf einstellen, seine herausgehobene Stellung in der Gesellschaft immer wieder neu zu erarbeiten. Dazu gehören auch eine stärkere Verankerung und Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Akteuren, z. B. in der Jugendarbeit und in sozialen Projekten. Die Politik ist vor allem gefragt, Sportlerinnen und Sportlern, die sich einer solchen gesellschaftlichen Erneuerung stellen und sich aus eigener Kraft auf den Weg machen, um verlorenes Vertrauen neu zu gewinnen, tatkräftig zu unterstützen.“Magdeburg, 30. November 2007