Fraktion DIE LINKE: Flächenstilllegung nicht nur befristet aussetzen

Zum Vorhaben der EU-Kommission, angesichts der weltweit erhöhten Nachfrage bei agrarischen Rohstoffen und insbesondere auf dem Getreidemarkt, die Flächenstilllegung zu stoppen, erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Hans-Jörg Krause:

Zum Vorhaben der EU-Kommission, angesichts der weltweit erhöhten Nachfrage bei agrarischen Rohstoffen und insbesondere auf dem Getreidemarkt, die Flächenstilllegung zu stoppen, erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Hans-Jörg Krause:

„Diese Regelung ist ein längst fälliger Vorgang. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und der sich zuspitzenden Energiefrage (vom Hunger auf dieser Welt ganz zu schweigen) ist eine Flächenstilllegung nicht mehr länger zu verantworten. Nicht nur weil sich die Konkurrenz zwischen dem Anbau von Pflanzen für die Nahrungsgüterproduktion und von Pflanzen als Energieträger in den letzten Jahren merklich zugespitzt hat, gab es hier längst Handlungsbedarf, hier geht es schlicht und einfach um eine Frage der Vernunft. Auf zehn Millionen Tonnen zusätzliches Getreide zu verzichten ist schon nicht mehr nur unvernünftig, das ist in höchstem Maße verantwortungslos.

Letztlich müssen wir auch davon ausgehen, dass jede nicht wirtschaftlich genutzte landwirtschaftliche Fläche, die aber für eine solche Nutzung geeignet ist (von Naturschutzflächen usw. abgesehen), einem Verzicht auf Umwandlung von Sonnenenergie durch das Biokraftwerk „Pflanze“ gleichkommt.
Das können und dürfen wir uns auch darum nicht mehr leisten, weil wir immer zwingender darauf angewiesen sind, Energieträger, die wir morgen verbrauchen, heute produzieren zu müssen. Schon deshalb darf die Aussetzung der Flächenstilllegung nicht nur eine befristete Regelung sein.“

Magdeburg, 09.10.2007