Fraktion DIE LINKE: Drohendem Lehrkräftemangel an den Schulen jetzt begegnen

Zum Abschluss des Schuljahres erklärt der bildungspol. Sprecher der Fraktion und Landesvorsitzende seiner Partei Matthias Höhn:

Zum Abschluss des Schuljahres erklärt der bildungspol. Sprecher der Fraktion und Landesvorsitzende seiner Partei Matthias Höhn:

„Die Ferien haben begonnen, aber manche Lehrerin, mancher Lehrer geht mit einem flauen Gefühl in die unterrichtsfreie Zeit. Auch für das Schuljahr 2009 / 2010 sind über eintausend Versetzungen an andere Schulen notwendig, um die Unterrichtsversorgung abzusichern. Das Verfahren ist in nicht wenigen Fällen recht intransparent verlaufen, Administration beherrscht oftmals Kommunikation. Gute Vorbereitung auf das neue Schuljahr wird in den betreffenden Schulen und bei den betreffenden Lehrkräften schwer sein - ganz zu schweigen von jenen Lehrerinnen und Lehrern, die heute noch gar nicht genau wissen ob und wenn wohin sie versetzt werden.

Das alles scheint dennoch ein recht überschaubares und dazu noch vermeidbares Problem zu sein. Viel schwerer wird der sich abzeichnende Lehrkräftemangel wiegen, der voraussichtlich ab 2013 die Arbeit an den Schulen belastet. Mit den derzeit im Personalentwicklungskonzept der Landesregierung verankerten Zielzahlen bis 2020 wird dieser Mangel noch seriösgeredet.

Die Fraktion DIE LINKE hat immer gefordert und fordert es erneut mit Nachdruck, realistische Zahlen, die der Spezifik des Landes mit dünner Besiedlung und heute schon langen Schulwegen entsprechen, in das Personalentwicklungskonzept aufzunehmen und vor allem endlich Vorsorge dafür zu treffen. Der zuständige Minister hat ja recht, wenn er angesichts dieser Zielmarke vor einer drohenden Bildungskrise warnt. Andererseits muss man aber doch erwarten, dass die Landesregierung endlich belastbare Zahlen auf den Tisch legt, um endlich zu handeln.

Selbst wenn irgendein Finanzminister 2013 das erforderliche Geld locker machte und angesichts der Finanzlage locker machen könnte, bleibt das Problem, dass wir vorher junge Leute in erforderlicher Zahl und in den erforderlichen Lehrämtern ausbilden müssen, um sie einstellen zu können.
Das wurde von verschiedenen Landesregierungen über Jahre, in den die konjunkturelle Situation noch deutlich besser war, verschlafen. Dieses Herumwursteln darf so nicht weitergehen.

Da es fast zu spät ist, fordert DIE LINKE, schon heute Absolventinnen und Absolventen in Sachsen-Anhalt eine Chance zu geben, da sie noch hier sind und gern hier arbeiten würden, selbst wenn der Bedarf zwar insgesamt noch nicht ganz akut, jedoch in Mangelfächern durchaus greifbar ist.

Die von der Enquetekommission des Landtages zur Personalentwicklung empfohlenen Neueinstellungen hält DIE LINKE für eine realistische Ausgangsgröße, um dem drohenden Lehrkräftemangel zu begegnen.“

Magdeburg, 25. Juni 2009