Fraktion DIE LINKE: Beitragsfreies Vorschuljahr löst nicht die momentanen Probleme der Kinder

Zum Vorschlag des Vize-Fraktionsvorsitzenden der CDU, in Sachsen-Anhalt ein beitragsfreies Vorschuljahr einzuführen, erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Eva von Angern:

Zum Vorschlag des Vize-Fraktionsvorsitzenden der CDU, in Sachsen-Anhalt ein beitragsfreies Vorschuljahr einzuführen, erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Eva von Angern:

“Beitragsfreiheit in der Kinderbetreuung ist langfristig ein wünschenswertes Ziel. Momentan ist diese auf Grund der Haushaltssituation des Landes jedoch nicht sinnvoll und löst vor allem nicht die Probleme der 81.000 in Sachsen-Anhalt in Armut lebenden Kinder.
Bereits 95 % der 6- und 7-jährigen besuchen die Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt. Ca. 40 % der Elternbeiträge werden schon jetzt durch die Kommunen auf Grund der Finanzschwäche der Eltern übernommen.

Das eigentliche Problem, nämlich den Zusammenhang zwischen sozialer Armut und Bildungsarmut wird durch den CDU-Vorstoß nicht beseitigt. Hier setzen die Konzepte der LINKEN und der SPD Sinnvollerweise an.

Der Vorschlag von Markus Kurze ist ein platte Provokation gegenüber seiner Koalitionspartnerin, der SPD. Diese hat mit ihrem Beschluss des Landesparteitages einen vernünftigen Richtungswechsel in der Kinderbetreuung hin zu einem Ganztagsanspruch für alle Kinder unabhängig vom Erwerbsstatus der Eltern eingeläutet.

Positiv ist zu erkennen, dass neben der Fraktion DIE LINKE sowohl SPD also auch CDU inzwischen der Meinung sind, dass ab 2008 mehr Geld in die Kinderbetreuung fließen soll. Dieses muss jedoch sinnvoll eingesetzt werden und darf keiner vermeintlichen Wohltat zum Opfer fallen.“

Magdeburg, 02. Oktober 2007