DIE LINKE stellt sich dem Personalmangel an Schulen – kurz-, mittel- und langfristig

Thomas Lippmann
Thomas LippmannPressePressePresserklärungen DIE LINKE. im Landtag Thomas Lippmann

Der gravierende Lehrkräftemangel an den öffentlichen Schulen, auf den Landesregierung und Bildungsministerium offenbar keine Antwort haben, beschäftigt die Eltern der betroffenen Schulen und die Öffentlichkeit. Als Reaktion auf die fehlenden Initiativen seitens der Schulbehörden will die Fraktion DIE LINKE nun ihre Lösungsansätze im Landtag zur Diskussion stellen. Mit einem Antrag für das nächste Plenum soll die Landesregierung zu konkreten Maßnahmen aufgefordert werden, um dem Personalmangel an den Schulen kurz-, mittel- und langfristig entgegenzusteuern. Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

»Der anhaltend hohe Unterrichtsausfall an vielen Schulen und der nur geringe Erfolg der letzten Ausschreibungsrunden zeigen deutlich, dass mehr geschehen muss, als immer weiter im Trüben zu fischen, in der Hoffnung, dass sich noch ein paar Lehrkräfte einfangen lassen. Die Landesregierung darf sich nicht mit ihren Misserfolgen abfinden. Sie darf vor allem die Schüler*innen an den Sekundar- und Gemeinschaftsschulen, aber auch an Grundschulen und Förderschulen mit ihren Bildungsansprüchen nicht im Regen stehen lassen.

Die mehr als 100 Millionen Euro, die wegen der mehr als 1.000 unbesetzten Stellen nicht ausgegeben wurden, dürfen nicht einfach im Landeshaushalt verschwinden. Das Geld muss jetzt zielgerichtet eingesetzt werden, um Abhilfe in den Schulen zu schaffen und endlich längerfristig in die Ausbildung der Lehrkräfte zu investieren. Nur durch entschiedenes und kreatives Handel können der weitere Niedergang gebremst und Lücken im schulischen Angebot schrittweise gefüllt werden.

Zu den Maßnahmen, die Verbesserungen für die Schulen bringen können, gehören:

1. die Gewinnung von bis zu 500 zusätzlichen pädagogischen Fach- und Hilfskräfte für Schulen mit einem Personalbestand von weniger als 90 Prozent,

2. die Erweiterung der Möglichkeiten für Arbeitsgemeinschaften, Projekte und Lernhilfen,

3. die Schaffung von Möglichkeiten, durch eine Ausweitung der Hortbetreuung die verlässlichen Öffnungszeiten an Grundschulen bei vollem Kostenausgleich zu verkürzen,

4. die Ablösung des Lehramtes an Sekundarschulen durch eine Erweiterung des Lehramtes an Gymnasien auf alle weiterführenden Schulen und Schaffung von 400 zusätzlichen Studienplätzen für dieses Lehramt, davon 200 in Halle und 200 in Magdeburg und

5. die Verpflichtung der Schulbehörden, durch verstärkte Personalmaßnahmen Unterschiede in der Unterrichtsversorgung auf maximal 15 Prozentpunkte zu beschränken.

Die Landesregierung und die Schulbehörden müssen ihre Plan- und Hilflosigkeit jetzt überwinden. Die Hoffnung, dass sich die Probleme irgendwann durch sinkende Schüler*innen-Zahlen von ganz allein auflösen, wird sich nicht erfüllen. Im Gegenteil wird die derzeitige Untätigkeit dazu führen, dass die Probleme unbeherrschbar anwachsen und bis weit über das Jahr 2030 hinaus andauern werden. Eine solche Hypothek wird dem Land gesellschaftlich und wirtschaftlich schweren Schaden zufügen.«

Im Anhang finden Sie den aktuellen Antrag der Fraktion DIE LINKE.