Gehen die Lichter aus im Jugendclub?

Hans Diers, Stadtrat in Nebra

Ein Leserbrief im NAUMBURGER TAGEBLATT zu den geplanten Kürzungen der Mittel für die Jugendarbeit, von denen auch die Einrichtung in Nebra betroffen ist, von Hans Diers, Stadtrat für die Partei DIE LINKE in Nebra

Die Nachricht von den geplanten Kürzungen im Jugendbereich erschüttert mich zutiefst. Laut Prioritätenliste sollen fünf Stellen im Bereich der Jugendarbeit gekürzt werden, wovon auch der Jugendclub in Nebra betroffen ist. In die Sanierung des Gebäudes, in dem diese Einrichtung untergebracht ist, sind in den vergangenen Jahren etwa 600 000 Euro geflossen. Und der Jugendclub wird mit seinen zahlreichen Angeboten gut angenommen von den jungen Menschen vor Ort. Hier kann man sich treffen, und auch etwas dazulernen. 

Die Leiterin der Einrichtung, Frau Krause, unterbreitet regelmäßig Bildungsangebote. So war erst kürzlich der Bundestagsabgeordnete Frank Tempel zu Gast, der zu dem Thema Drogen informierte. Demnächst ist ein Nachmittag dem Alkoholmissbrauch und seinen Folgen gewidmet. Auch der Landtagsabgeordnete Dr. Frank Thiel und der Bundestagsabgeordnete Roland Claus würdigen die Arbeit der Jugendeinrichtung und unterstützen diese seit Jahren persönlich. Die Fraktion der Linken im Landtag macht sich seit Monaten stark, um die Kürzung von jeweils einer Million Euro für Fachkräfteprogramm und Jugendpauschale abzuwenden. Leider bisher ergebnislos. Der Gesetzentwurf passierte schon den Finanzausschuss und wird nicht aufzuhalten sein. 

Ohne fachliche Betreuung ist der Club nicht zu führen. In dieser Hinsicht haben wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Und wenn wie geplant die Verbandsgemeinde Unstruttal die Personalhoheit übernimmt, wird bei uns wohl das Licht ausgehen. Und das, obwohl die Gemeinde die Nebenkosten trägt und sich an den Personalkosten mit 24 Prozent beteiligt. Das werden wir dann einstellen. Dann sitzen unsere Jugendlichen wieder auf der Straße und fangen an, Dummheiten zu machen. Und das wird dann zu erheblich höheren Kosten führen. 

Die Kreistagsfraktion der Partei Die Linke hat dieser Streichungsliste im Ausschuss nicht zugestimmt. Sie sieht das Ganze genau wie die Betroffenen. Wir müssen die Angebote in der Fläche und in der ganzen Verbandsgemeinde erhalten. Auch wenn die Anzahl der Jugendlichen abnimmt, ihre Probleme werden immer vielfältiger.