Ostdeutsche Landesvorsitzende: "Gysi kann in schwierigen Zeiten das Richtige tun"

Zur Entscheidung des Parteivorstandes, Gregor Gysi dem Bundesausschuss der Partei als Kandidaten für den Vorsitz der Europäische Linkspartei vorzuschlagen, erklären die Vorsitzenden der ostdeutschen Landesverbände Heidrun Bluhm (Mecklenburg-Vorpommern), Birke Bull (Sachsen-Anhalt), Susanne Hennig-Wellsow (Thüringen), Rico Gebhardt (Sachsen), Christian Görke (Brandenburg) und Klaus Lederer (Berlin):

"Gregor Gysi kann in schwierigen Zeiten das Richtige tun. Das hat nicht zuletzt sein beherztes Agieren in der schwierigen Umbruchphase auf dem Weg von der SED zur PDS gezeigt. Das zeigte seine wichtige Rolle beim Zusammengehen von PDS und WASG zur neuen Partei DIE LINKE: Gregor ist ein überzeugter Europäer. Und dennoch oder vielmehr genau deswegen scheut er sich nicht, die EU, europäische Akteure oder politische Entscheidungen deutlich zu kritisieren, wenn sie aus seiner Sicht in die falsche Richtung gehen und die europäische Idee in Frage stellen.

Wir erinnern uns alle an seine Rede im Deutschen Bundestag 1998 zur Einführung des Euros. Mit analytischer Genauigkeit und einer Weitsicht warnte er schon damals vor Konstruktionsfehlern des Euros, der Europäischen Union und dem Potential des Wiederaufstiegs der Rechtspopulisten in Europa. Er machte klar: Linke sind nicht antieuropäisch, sondern verteidigen vielmehr die europäische Idee vor den Irrwegen der neoliberalen Politik.

Es wäre gut, wenn DIE LINKE in Deutschland mit Gregor Gysi auf europäischer Ebene bereit stünde, Verantwortung zu übernehmen. Es ist ein wichtiges Signal, zu zeigen, dass Angela Merkel und Wolfgang Schäuble nicht allein sind in Deutschland, ihr Weg für die Europäische Union nicht unwidersprochen bleibt und es Alternativen zur alternativlosen Politik Merkel’scher Spielart gibt. Wir müssen – wie Gregor gemeinsam mit Klaus Lederer kürzlich unterstrich –, die Hoffnung wieder auf die linke Seite holen. Nicht nur hier, sondern in ganz Europa."