Fraktion DIE LINKE: Wenig ermutigende Perspektive für den Sport in Sachsen-Anhalt
Es kann weitergehen beim Landessportbund (LSB) - das ist die gute Nachricht. Aber zu welchem Preis?
Es kann weitergehen beim Landessportbund (LSB) - das ist die gute Nachricht. Aber zu welchem Preis?
Der Personalabbau bis zum Jahr 2016 um ein Drittel ist für den LSB verpflichtend festgeschrieben, dazu 150.000 Euro jährliche Rückzahlungen aus den Einnahmen außerhalb der institutionellen Förderung (deren erhebliche Kürzung schon angekündigt ist), die Degradierung der Kreis- und Stadtsportbünde auf Verwaltungseinheiten, verbunden mit ihrer finanzielle Austrocknung – all das sind harte Bandagen für die Sportorganisation.
Schwer wiegt auch die mit der Unterschrift unter die Konsolidierungsvereinbarung übernommene alleinige Verantwortung des LSB für die entstandene Situation. Die Vertreter des Sozialministeriums und des Landesverwaltungsamtes – sie sind bei allen wichtigen Entscheidungen in den letzten 10 Jahren in den Aufsichtsgremien beteiligt gewesen - sind konsequenzlos entlastet.
Und nach wie vor ist es beinahe sicher, dass Verwendungsnachweise (insbesondere für Investitionen) nicht zeitnah geprüft werden. Das bedeutet, es bleibt das Risiko erheblicher Rückzahlungen noch nach Jahren durch den Zuwendungsempfänger.
Was bleibt, ist der schale Geschmack, dass vor allem das Ehrenamt an der Basis des Sports für Versäumnisse und Fehler in der LSB-Führung, im Ministerium und im Landesverwaltungsamt in Haftung genommen werden. An dieser Einschätzung ändert auch die nunmehrige Gießkannenförderung aller Vereine nichts, beinahe 50 Prozent haben unter 50 Mitglieder und erhalten zwischen 100 und 150 Euro Landesförderung im Jahr. Und die Kürzungsmaschine ist erst angelaufen: Bei Schwerpunkten ist schon für 2009 eine überproportionale Reduzierung der Projektförderung auf den Weg gebracht. Eine ermutigende Zukunftsperspektive für den Sport in Sachsen-Anhalt sieht anders aus.
Dr. Detlef Eckert
Sportpolitischer Sprecher
Magdeburg, 25. Juni 2009