Fraktion DIE LINKE: Wehrmachtstraditionen haben in öffentlichen Festumzügen nichts zu suchen

Zum Agieren des Fördervereins für das Militärhistorische Museum Anhalt auf Festumzug zum Sachsen-Anhalt-Tag in Thale (s. auch Mitteldeutsche Zeitung vom 18.06.2009) erklärt die rechts- und innenpol. Sprecherin der Fraktion Gudrun Tiedge:

Zum Agieren des Fördervereins für das Militärhistorische Museum Anhalt auf Festumzug zum Sachsen-Anhalt-Tag in Thale (s. auch Mitteldeutsche Zeitung vom 18.06.2009) erklärt die rechts- und innenpol. Sprecherin der Fraktion Gudrun Tiedge:

„Das Vorführen von Wehrmachtsuniformen mit „notdürftig abgeklebter“ Nazi-Symbolik sollte nicht einfach mit Gedankenlosigkeit oder dem Wirken eines Fördervereins abgetan werden.

Vielmehr verdeutlicht der Vorgang, zu dem Proteste während des Festumzuges selbst zumindest nicht öffentlich bekannt wurden, dass äußerste Sensibilität und vor allem ein sorgfältiger Umgang mit der öffentlichen Darstellung militärhistorischer Ereignisse gefragt sind. Ansonsten leistet man - ob gewollt oder nicht - Vorschub, dass rechtes und militaristisches Gedankengut weiter in die Mitte der Gesellschaft vordringt.

Befremdlich ist im übrigen auch die Reaktion der Regierungssprecherin Zimmermann: „Grundsätzlich sei die Teilnahme solcher Akteure aber "nicht gewollt".“, so wird sie in den Medien zitiert - aber ist das nicht etwas wenig?

Offenbar ist bei der Vorbereitung solcher Veranstaltungen noch mehr Sorgfalt gefragt, vor allem ist immer wieder neu darüber nachzudenken, welche Art von Traditionen in einem solchen Festumzug ihren Platz haben soll und welche nicht – Traditionspflege der faschistischen Wehrmacht jedenfalls hat dort nichts zu suchen. Fragen dazu müssen sich auch die Organisatoren gefallen lassen, und es bleibt zu hoffen, dass die Antwort künftig ein klares und ausschließliches NEIN sein wird.

Magdeburg, 18. Juni 2009