Fraktion DIE LINKE: Überwindung des Fachärztemangels bedarf komplexer Maßnahmen

DIE LINKE. im Landtag

Zu der von der Landesregierung beschlossenen Vereinbarung mit der Österreichischen Ärztekammer erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Heidelinde Penndorf:

Zu der von der Landesregierung beschlossenen Vereinbarung mit der Österreichischen Ärztekammer erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Heidelinde Penndorf:

„Fachärztemangel und zunehmend auch eine drohende Unterversorgung mit Hausärzten im ländlichen Raum sind nicht nur in Fachkreisen seit langem ein Thema. Dazu sind ein ganzer Komplex von Maßnahmen und sicher auch grundlegende Änderungen im Gesundheitssystem vonnöten.

Das beginnt nach Ansicht der LINKEN mit der Überwindung der sektoralen Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, Abbau von Bürokratie in den Abrechnungssystemen und endet noch lange nicht bei den Einstiegsbedingungen junger Ärzte in den Beruf. Hier sind neue Strukturen zu entwickeln, die den Berufseinsteigern statt eines riesigen Schuldenberges für eine eigene Praxis Entwicklungschancen und gute Bedingungen für die Vereinbarung von Beruf(ung) und Familiengründung z. B. in Ärztehäusern oder anderen Anstellungsverhältnissen bieten.

Dazu zählen wir auch die Entwicklung von medizinischen Versorgungszentren und vielleicht auch Polikliniken. Auch die Erprobung des Modells mobiler Praxisassistenten – bekannter unter dem Begriff Gemeindeschwester – oder die Gewährung von Umsatzgarantien sind solche Schritte.
Wir begrüßen diese enge Zusammenarbeit zwischen Österreich und Sachsen-Anhalt und können nur hoffen, dass die FachärztInnen dann auch dort ihren Praxissitz nehmen, wo es schon wirklichen Ärztemangel in unserem Land gibt. Denn nur dann wird dieser durchaus wichtige Schritt Wirkung zeigen.

Es wird nicht den goldenen Königsweg geben, dieses Problem zu lösen. Aber alle Maßnahmen sollten unter dem Aspekt der öffentlichen Daseinsvorsorge auch bei der Landesentwicklungsplanung berücksichtigt und vor allem von allen Verantwortungsträgern gemeinsam geprüft und umgesetzt werden.“

Magdeburg, 28. Mai 2008