Erbärmlich, einfach nur erbärmlich - Leserbrief

Gunter Schneider (DIE LINKE. Hohenmölsen/Lützen)

Was ist sie nun eigentlich die Hall of Fame ? Dient sie der Erinnerung an Menschen, die durch ihren Erfolg im sportlichen Wettkampf oder durch ihren Einsatz für Sport und Gesellschaft Geschichte geschrieben haben, wie es ihre Gründer einst selbst formulierten oder dient sie der Abrechnung mit Sportlern, die gerade nicht ins gesellschaftliche Bild passen?

Was ist sie nun eigentlich die Hall of Fame ? Dient sie der Erinnerung an Menschen, die durch ihren Erfolg im sportlichen Wettkampf oder durch ihren Einsatz für Sport und Gesellschaft Geschichte geschrieben haben, wie es ihre Gründer einst selbst formulierten oder dient sie der Abrechnung mit Sportlern, die gerade nicht ins gesellschaftliche Bild passen?

Wenn es um ersteres geht, dann sollte wohl der Aufnahme von Täve Schur in die Hall of Fame nichts entgegenstehen. Aber darum geht es nicht! Es geht um Abrechnung dafür, dass ein Mensch, ein Sportler auch heute noch zu einem System steht, das ihn einst gefördert und groß gemacht hat.

Nicht sportliche Leistungen spielen hier eine Rolle, hier soll jemand bestraft werden, der zu seiner DDR-Biografie steht.

Der Präsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, Andreas Silbersack, ist bestürzt über die „überbordende Emotionalität“ der Diskussion. Für mich ist das keine überbordende Emotionalität,  für mich ist das viel mehr Kalkül. Wie sonst ist zu erklären, dass Täve Schur mit Nazis verglichen wird? Das ist nun wirklich das Letzte, was man diesem Menschen antun kann.

Mit diesem erbärmlichen Agieren ist eine große Chance vertan worden, die gemeinsame Geschichte des deutschen Sports vorbehaltlos aufzuarbeiten und was noch schlimmer ist, es wird nicht dazu beitragen, die Gräben zwischen Ost und West weiter zuzuschütten, im Gegenteil.